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Privater Agrarhandel setzt Zeichen bei der Koexistenzsicherung - Märkische Kraftfutter GmbH unterstützt Landwirte durch Einrichtung eines Aufnahmesystems für Mais
Eberswalde, Germany
January 14, 2005

Ein Aufnahmesystem für Körnermais soll Landwirten zukünftig auch unter den Vorgaben einer gentechnik-feindlichen Gesetzgebung die Wahlfreiheit in Bezug auf die eingesetzten Maissorten erleichtern – egal, ob es sich dabei um gentechnisch veränderte (gv) oder konventionelle Sorten handelt. Die Märka Märkische Kraftfutter GmbH stellt hierzu als erstes Unternehmen im Getreidehandel ein gemeinsam mit dem Saatzuchtunternehmen Monsanto entwickeltes Modell vor, das Landwirten den Absatz von konventionell erzeugtem Mais aus der Nachbarschaft zu Flächen mit GV-Mais unter fairer Preisgestaltung ermöglicht.

Im Mittelpunkt der Diskussion um die Nutzung der Grünen Gentechnik steht die Frage, ob konventionell wirtschaftende Landwirte tatsächlich Absatzeinbußen zu fürchten hätten, falls ihre Erntepartien zufällige, z.B. durch Pollenflug verursachte GVEinträge aus ihrer Nachbarschaft aufweisen.

„Kein Körnermaisanbauer muss 2005 finanzielle Einbußen befürchten“, sagte dazu Gernot Schalow, Geschäftsführer der Märka, „denn unser Unternehmen bietet Landwirten, die in der Nachbarschaft zu GV-Maisfeldern wirtschaften, eine Abnahme ihrer Partien ohne Preisabschlag an. Damit sorgen wir für faire Marktbedingungen für die gesamte Branche – ob mit oder ohne Einsatz der Gentechnik.“

Konventionell wirtschaftenden, benachbarten Landwirten soll die Abnahme ihrer Körnermaispartien zum jeweils aktuellen Marktpreis von nicht kennzeichnungspflichtiger Ware angeboten werden, ohne dass ein Nachweis möglicher GV-Anteile vorausgesetzt wird.

Zugleich sorgt die Märka für die ordnungsgemäße Beprobung, um damit die Voraussetzungen für den analytischen Nachweis des tatsächlichen GVO-Anteils zu gewährleisten. „Die Ergebnisse des Erprobungsanbaus in 2004 haben erneut wissenschaftlich untermauert, dass beim Anbau von GV-Mais eine Beeinträchtigung von nachbarschaftlichen Maisflächen mit einfachen Mitteln der Guten fachlichen Praxis zu verhindern ist“, führte dazu der wissenschaftliche Leiter des Erprobungsanbaus, Prof. Dr. Eberhard Weber von der Universität Halle-Wittenberg, aus.

Die Geschäftsführerin der Monsanto Agrar Deutschland GmbH, Ursula Lüttmer-Ouazane, sagte dazu: „Für 2005 werden sich die Anbauempfehlungen für die Landwirte – soweit keine detaillierten gesetzlichen Vorgaben gemacht werden – eng an diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen ausrichten.“

Lüttmer-Ouazane stellte aber auch klar, dass das Abnahmesystem den GVOanbauenden Landwirt keineswegs von möglichen, gesetzlich begründeten Schadensersatzansprüchen Dritter freistellt, die durch die Auskreuzung seines GVBestandes in der Nachbarschaft verursacht werden könnten. „Das System setzt vielmehr auf eine lernfähige Vermeidungsstrategie, indem die aufnehmende Hand den Landwirten die Abnahme ihrer Körnermaispartien unbesehen eines möglichen GVO-Anteils und zum vollen Marktpreis anbietet. Nachbarrechtliche Auseinandersetzungen werden damit unnötig“, so die Monsanto-Geschäftsführerin.

Einer der schärfsten Kritiker des novellierten Gentechnikgesetzes, der Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, Dr. Horst Rehberger, kommentierte die Initiative: „Das Gentechnikgesetz in seiner jetzigen Form ist inakzeptabel und wird der verfassungsrechtlichen Überprüfung kaum standhalten. Sachsen-Anhalt begrüßt daher ausdrücklich,
dass es den Marktteilnehmern gelungen ist, übergangsweise ein marktgesteuertes, flexibles System einzurichten, das den Landwirten die Nutzung von zugelassenen gentechnisch veränderten Pflanzen erleichtert. Ich kann innovative Landwirte nur dazu ermutigen, diese Chance zu ergreifen“, schloss Rehberger.

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