Berlin, Germany
June 7, 2005
Deutscher Bauernverband
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Rundschreiben IV/236/2005
Nach Abschluss der Aussaat steht jetzt fest, in welchem Umfang
in Deutschland tatsächlich Bt-Mais angebaut wird. Laut InnoPlant
haben insgesamt 18 landwirtschaftliche Betriebe in diesem Jahr
auf 250 ha Bt-Mais ausgesät, der gegen den Maiszünsler resistent
ist. Hinzu kommen etwa 50 ha Anbau für wissenschaftliche
Untersuchungen. Der Bt-Mais steht in Baden-Württemberg, Bayern,
Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und
Sachsen-Anhalt.
Angemeldet hatten die Landwirte ursprünglich über 500 ha für den
Erprobungsanbau. Verunsichert wurden die Betriebe zum einen
durch das Haftungsrisiko. Denn nach dem deutschen
Gentechnikgesetz haftet der Erzeuger auch bei Einhaltung aller
Sorgfaltspflichten. Zum anderen hat aber auch der öffentliche
Druck sein Ziel nicht verfehlt. Durch das allgemein zugängliche
Standortregister fühlten sich die Landwirte an den Pranger
gestellt. Es gab Anfeindungen von Gentechnikgegnern gegen
Landwirte und deren Familien.
Der bisherige wissenschaftliche Anbau hat angeblich schon erste
Ergebnisse zur Koexistenz gebracht. Nach Ansicht der
Wissenschaftler scheint es durchaus einfache Regeln zu geben,
die ein Nebeneinander von GVO-Pflanzen und nicht gentechnisch
veränderten Pflanzen ermöglichen. Interessant dabei: Das BMVEL
führt in diesem Jahr eigene Anbauversuche mit Bt-Mais durch.
Dabei sollen neben der Koexistenz auch mögliche Auswirkungen auf
die Biodiversität untersucht werden (siehe Rundschreiben
IV/201/2005). |