July 21, 2005
Der
Deutsche Bauernverband (DBV) begrüßte, dass die Analysten
der Deutschen Bank den Bioenergien aus land- und
forstwirtschaftlicher Biomasse große Zukunftspotenziale und hohe
volkwirtschaftliche Bedeutung beimessen. „Die Bioenergie ist
längst kein Nischenprodukt mehr, sondern ihr wird auch von
unabhängigen Marktexperten Wettbewerbsfähigkeit attestiert. Sie
kann und wird in den kommenden Jahren einen immer größeren
Anteil am Energiemix in Deutschland, Europa und anderen Ländern
stellen“, äußerte sich DBV-Generalsekretär Dr. Helmut Born zum
Energie-Spezialbericht der Deutschen Bank Research.
Unter dem Titel „Bio-Energien für die Zeit nach dem Öl“ stellt
die Bank heraus, dass sich Bioenergie als „Alleskönner“ zur
Erzeugung von Elektrizität, Wärme und Kraftstoffen sehr gut
entwickelt und weiterhin eine günstige Entwicklungsperspektive
vor sich hat. Mit steigendem Ölpreis werde sie zunehmend
wettbewerbsfähiger. Der aktuelle Preisanstieg von Erdöl und
Erdgas sowie bei Heizöl und Kraftstoffen sei nur ein
Vorgeschmack auf künftige Energiemarktentwicklungen. Eine
stärkere Aktivierung der Biomasse-Potenziale könne den
Energiemix spürbar verbessern. Eine mögliche neue
Bundesregierung dürfe die auch durch das EEG eingeleitete
Entwicklung nicht unterbinden. Ebenso seien Bio-Kraftstoffe kein
Nischenprodukt mehr. Am Dieselkraftstoffverbrauch werde z.B.
Biodiesel im Jahr 2005 mit einem Absatz von rund 1,5 Millionen
Tonnen einen Anteil von 5,4 Prozent ausmachen. Im Wärmemarkt
lägen die Rohstoffkosten für Holzpellets zum Einsatz in
Pellets-heizungen bereits heute um einiges nied riger als bei
Heizöl und Erdgas, erklärten die Banker. Mit der Förderung der
Bio-Energien werde in Deutschland ein Technologievorsprung
erreicht, der den Export in viele Länder ermögliche.
„In allen Bereichen der Bioenergie sind erfreuliche
Marktentwicklungen zu verzeichnen“, stellte Born fest. Mit einer
Summe von 1,75 Milliarden Euro lagen die Investitionen 2004 im
Bereich Bioenergie 11,5 Prozent höher als im Vorjahr. Für 2005
werde ein noch besseres Ergebnis erwartet. Mit immer besseren
Techniken, Verfahren und Innovationen bei Anlagen, biologischen
Prozessen sowie beim Energiepflanzenanbau sei man dabei, die
Wettbewerbsfähigkeit in möglichst kurzer Zeit zu erreichen.
Einen großen Beitrag leiste die Bioenergie zur Stärkung der
Wirtschaftskraft im ländlichen Raum, erklärte Born. Mit den
Investitions- und Beschäftigungseffekten entstehe Wertschöpfung
in der Region. Bereits heute biete die Bioenergiebranche 50.000
Menschen einen Arbeitsplatz. Bei entsprechenden politischen
Weichenstellungen und gemeinsamer Anstrengung von Forschung,
Landwirtschaft und Unternehmen könnten es 150.000 neue Jobs bis
2030 sein. |