Berlin, Germany
July 15, 2005
Im Vorfeld der EU-Agrarministerkonferenz
veranstalten die deutschen Rübenbauern am, Freitag, dem 15. Juli
2005, in über 50 Regionen und Gemeinden einen bundes-weit
Aktions- und Protesttag gegen die überzogenen Vorschläge der
EU-Kommission zur Reform der Zuckermarktordnung. 30.000 bis
40.000 Teilnehmer werden erwartet. In Regensburg hatten bereits
am 14.7.2005 1.000 Rüberanbauer ihren Protest kundgetan. Dies
kündigte der Deutsche
Bauernverband (DBV) an. In den Zentren der
Zuckerrübenanbaugebiete in Deutschland werden die Rübenbauern,
unterstützt von der Zuckerwirtschaft und der Gewerkschaft
Nahrung - Genuss – Gaststätten, demonstrieren und aufklären, in
welchem Ausmaß die Vorschläge der EU-Kommission den heimischen
Zucker vor allem durch brasilianische Importware verdrängen und
Arbeitsplätze bedroht werden.
Gleichzeitig werden 70.000 Protestpostkarten von den
Rübenanbauern an Bundesministerin Renate Künast versandt. Diese
Zahl steht symbolisch für die Anzahl von Existenzen, die durch
die geplante Reform der Zuckermarktordnung auf dem Spiel steht.
Mit dem Slogan „Was man nicht sät, kann man nicht ernten“ machen
die Landwirte in der Postkarte deutlich, dass die drastische
Reduzierung des Zuckerrübenpreises die bisher so leistungsfähige
Zuckererzeugung in Europa unnötig aufs Spiel setzt und zum
Export zahlreicher Arbeitsplätze führt. Mit der Postkartenaktion
fordern die Rübenbauern Bundesministerin Künast auf, sich für
die Erhaltung des Rübenanbaus und der Zuckerwirtschaft in
Deutschland und Europa einzusetzen.
Am 18. Juli 2005 werden mindestens 5.000 Rübenbauern aus den
EU-Mitgliedstaaten - allein 1.000 deutsche Rübenbauern - in
Brüssel gegen die geplante Reform der Zuckermarktordnung
demonstrieren. An diesem Tag werden die Agrarminister der
EU-Länder die drastischen Vorschläge der europäischen Kommission
zur Zuckermarktordnung mit Preissenkungen von mehr als 40
Prozent in Brüssel diskutieren. Der DBV weist darauf hin, dass
nicht nur die Rüben anbauenden Landwirte, sondern auch die in
den vor- und nachgelagerten Branchen beschäftigten Menschen auf
Grund dieser radikalen Einschnitte um ihre Arbeitsplätze
fürchten müssen. Mit der Realisierung der Kommissionsvorschläge
würde die Existenz vieler Rübenanbauer, die Struktur eines
funktionierenden Wirtschaftssektors und Zehntausende
Arbeitsplätze in der Zuckerwirtschaft auf dem Altar der
Globalisierung geopfert werden. |