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Die neue Agrarpolitik Chinas: China fördert neuerdings die Landwirtschaft, anstatt sie zu besteuern
Berlin, Germany
February 10, 2005

China hat in seiner Agrarpolitik eine Kursänderung vollzogen. Noch vor wenigen Jahren war die Landwirtschaft für China eine der wichtigsten Quellen für die Steuereinnahmen. Doch seit 2004 wird die Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Entwicklung massiv gefördert und die Steuern für die Landwirte gesenkt. Dies zeigt eine Analyse des angesehenen Economic Research Service des US-Landwirtschaftsministeriums, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) mitteilte.

Hintergrund des Politikwechsels in China ist die steigende Bevölkerungszahl sowie die stärker werdenden Stadt-Land-Gegensätze. Die ländlichen Räume Chinas sind von Armut, Entwicklungsrückstand und Landflucht geprägt. Damit die Produktivität verbessert werden kann, werden die Landwirte jetzt beim Kauf von Maschinen und Saatgut unterstützt. Auch wurden 2004 neue Direktzahlungen je Hektar für den Anbau von Getreide eingeführt, insgesamt 1,4 Milliarden US-Dollar, was umgerechnet rund 18 US-Dollar je Hektar bedeutet. Ergänzt wird das Programm zur Förderung der heimischen Landwirtschaft durch die Abschaffung spezieller Steuern für landwirtschaftliche Nutzflächen innerhalb von fünf Jahren. Auch für die Entwicklung der ländlichen Räume und Infrastrukturen wendet die chinesische Regierung mit umgerechnet 18 Milliarden US-Dollar deutlich mehr Fördergelder auf als zuvor.

Für den DBV zeigt dieser Politikwechsel, welch ein Bedarf für eine gestaltende Agrarstrukturpolitik in Ländern besteht, die ihre Volkswirtschaften auf Wachstum bringen und dabei die Entwicklungschancen für die Bauern und die ländliche Bevölkerung verbessern wollen. Nach Analyse der Agrarökonomen des US-Landwirtschaftsministeriums werden die aktuell gewährten Direktzahlungen für Getreide jedoch einen relativ geringen Einfluss auf die Getreideerzeugung und die Einkommenssituation der chinesischen Landwirte haben. Verstärkende positive Effekte werden vielmehr durch eine Liberalisierung des bisher weitgehend staatlich gesteuerten Getreidehandels erwartet.

Link: http://www.ers.usda.gov/publications/WRS0501/WRS0501.pdf
 

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