Es ist schwer, bereits zu diesem
Zeitpunkt die selbst kleinräumig extrem schwankenden
Fallzahlwerte abschließend zu interpretieren. Offensichtlich
waren frühe Saaten, speziell frühe Stoppelweizen, häufiger
betroffen, die Reifezeit der Sorten selbst spielte
offensichtlich keine Rolle.
Häufig werden die beiden
verbreitetsten Qualitätsweizensorten genannt, darunter
TOMMI , eine Sorte mit sortentypisch hohem Fallzahlniveau
und immerhin mittlerer Auswuchsfestigkeit. Dies mag zum einen
statistische Gründe haben - verbreitete Sorten fallen häufiger
auf - kann zum anderen jedoch auf die besondere
Entwicklungsfreudigkeit beider Sorten zurückzuführen sein, denn
die für die Einleitung des vegetativen Wachstums
verantwortlichen Pflanzenhormone steuern auch die
Keimbereitschaft. In den meisten Jahren ist eine ausgeprägte
Trieb- und Entwicklungsstärke von Vorteil, 2005 offensichtlich
eher nicht.
Umso mehr
sind für die anstehende Sortenwahl die mehrjährigen Erfahrungen
heranzuziehen!
Überregionale
Schwerpunktempfehlung der Saaten-Union zur Herbstaussaat 2005
ist die „Doppelspitze“
TOMMI und
AKRATOS . Beide
Sorten ergänzen sich perfekt in ihrer Merkmalsausstattung:
-
TOMMI ist nach wie vor die einzige A-
Weizensorte, bei der eine hohe Leistungsfähigkeit gepaart
ist mit hohen Proteinwerten, Gesundheit von Kopf bis Fuß,
wenig Stroh und Standfestigkeit!
-
AKRATOS besitzt neben den zweijährig in den LSV
bestätigten hohen Ertragsleistungen eine besondere
„Sicherheitsausrüstung“. Bei mittleren Stroheigenschaften
toleriert die mittelfrühe Sorte auch Trockenheit, Staunässe
und Frost, hinzu kommt eine ausgeprägte Gesundheit und
Auswuchsfestigkeit.
Konkretere
Sortenempfehlungen, besonders mit regional interessanten Sorten
wie
ALITIS,
NOAH,
TUAREG und
EPHOROS oder auch den Weizenhybriden erhalten Sie
von den Fachberatern der Saaten-Union.
Gerne
stehen wir für Ihre weitergehenden Fragen zur Herbstaussaat zur
Verfügung. Unsere Beratungsstellen kennen Ihre Bedingungen vor
Ort und die regionalen Versuchsergebnisse und stehen auch bei
anderen Kulturen an Ihrer Seite. Rufen Sie uns an!
Welche Sorten für Stoppelweizen?
Die
Stoppelweizeneignung einer Sorte ist nicht auf ein
einzelnes Merkmal zurückzuführen, hier sind je nach
Anbausituation unterschiedliche Stärken gefordert.
1. Mittelfrühe
Saat-Termine und Pflugfurche
Vorteilhaft sind ausgeprägte Resistenzen gegen Halm- und
Wurzelkrankheiten, sowie eine hohe Wüchsigkeit :
Unter Beachtung der allgemeinen Anbaugrundsätze für
Stoppelweizen sind hier kaum Sorteneinschränkungen nötig, aus
dem Programm der Saaten-Union sind lediglich die Sorten
QUEBON,
MAVERICK und
PERCEVAL weniger geeignet und ausdrücklich für
Blattvorfrucht zu empfehlen.
2. Früher Stoppelweizen
Die hier geforderte
Frühsaateignung einer Sorte ist begründet in einer weniger
hitzigen Jugendentwicklung bzw. zügiger Triebreduktion
(TOMMI !) und ausgezeichneten Stroheigenschaften.
Die Ansprüche an die Halmbruch-, DTR- und Septoriaresistenz sind
sehr hoch, extrem frühe Saattermine sind von vorneherein zu
vermeiden.
Sortenbeispiele:
NOAH,
TOMMI,
TUAREG,
HYBRED
3. Mulchsaat
(nichtwendende Bodenbearbeitung)
Hier kommt es zusätzlich auf
eine ausgeprägte Fusariumresistenz an, auch eine wüchsige
Jugendentwicklung ist vorteilhaft.
Sortenbeispiele:
TOMMI,
AKRATOS,
EPHOROS,
NOAH,
HYBNOS 1