Berlin, Germany
April 28, 2005
Born: Nachwachsende Rohstoffe als Bio-Kunststoffe
verwendbar
Der Deutsche Bauernverband
(DBV) sieht in Biokunststoffen durchaus Perspektiven für die
Landwirtschaft. Dies stellte DBV-Generalsekretär Dr. Helmut Born
auf der Interpack 2005 in Düsseldorf heraus. Insgesamt sei der
Kunststoffmarkt weltweit wachsend und halte bereits in den so
genannten Schwellenländern wie Indien und China Einzug. Es biete
sich daher an, aus nachwachsenden Rohstoffen Bio-Kunststoffe
herzustellen. Dazu seien bereits die technischen Voraussetzungen
geschaffen, das Rohstoffpotential werde von der Landwirtschaft
geliefert. Dabei müsse es Ziel sein, dass Wertschöpfung bereits
auf dem Acker stattfindet, also die Syntheseleistungen in die
Pflanze vorverlegt werden, sagte Born. Es müsste strategisch von
Anfang an beginnend über die Pflanzenzüchtung die Effizienz der
Bioraffinerie Pflanze optimiert werden. Durch eine rechtzeitige
öffentliche Forschungsbegleitung könne nach Ansicht Borns der
Entwicklungsvorsprung ausgebaut werden.
Daher sollte die Naturstoffchemie verstärkt Einzug in die
Institute der Hochschulen nehmen, erklärte Born. Bislang
beschäftigten sich die besten Chemiker Deutschlands noch nicht
mit nachwachsenden Rohstoffen. Die von der Bundesregierung
angekündigte Innovationsstrategie müsste diese jedoch stärker
berücksichtigen und gemeinsam mit Projektträgern, Hochschulen
und der Industrie Förderungskonzepte erarbeiten. Eine
Innovationsstrategie in diesem Bereich könne nicht von oben
diktiert, sondern nur gemeinsam entwickelt werden, so der
DBV-Generalsekretär.
Born setzt sich nachdrücklich für die Stärkung des Marktzugangs
für nachwachsende Rohstoffe ein. Der nachwachsende Rohstoff
könne nur dann angebaut und verarbeitet werden, wenn auch ein
Marktzugang ermöglicht werde. Die jahrelange Diskussion über die
Novelle der Verpackungsverordnung und die hiermit einhergehend
diskutierte notwendige Privilegierung von biologisch abbaubaren
Verpackungen habe zu einer erheblichen Verunsicherung bei der
Industrie geführt. Die Markteinführung der Produktinnovation
finde dann zwangsläufig woanders statt, befürchtet Born. |