Berlin, GErmany
April 21, 2005
Angesichts der zunehmenden Konzentration und
Internationalisierung der Brauwirtschaft blicken die deutschen
Braugerstenerzeuger wenig hoffnungsvoll in die Zukunft. Nachdem
durch die gute Ernte im letzten Anbaujahr die Preise auf ein
historisches Tief gefallen sind, konnten im Rahmen der
Preisfindung für Kontrakte zur diesjährigen Ernte nur
unbefriedigende Preise von 105 bis 115 Euro pro Tonne erzielt
werden. Dieses Verhalten der Einkäufer hat dazu geführt, dass
nur wenige Landwirte bereit sind, entsprechende Verträge
abzuschließen und eine Einschränkung der Braugerstenfläche um
rund
8 Prozent vorgenommen wurde.
Angesichts des „Tag des Bieres“ (23.4.2005) mahnt
der Deutsche Bauernverband
(DBV) an, dass die lange Tradition der Vorkontraktbindung zum
Wohle aller Beteiligten in der Wertschöpfungskette nicht aufs
Spiel gesetzt werden sollte. Die hochwertige Qualität, die
gesicherte Rückverfolgbarkeit und regionale Erzeugung mit kurzen
Transportwegen, die insbesondere die Erzeugergemeinschaften
sicherstellen, müssen für die Brauereien einen festen Wert
darstellen, der durch faire Preisteilung in der
Wertschöpfungskette allen Partnern zugute kommen muss. Die
Landwirtschaft trägt erheblich zur hohen Qualität des deutschen
Bieres bei. So sind hochwertige Braugerste und Hopfen
wesentliche Bestandteile der heimischen Biere, die seit dem Jahr
1516 nach dem Reinheitsgebot gebraut werden. Regelmäßige
Prüfungen und strenge Kontrollen sorgen dabei für eine gleich
bleibend hochwertige Qualität zum Nutzen der Konsumenten. |