Berlin, Germany
April 14, 2005
Der Deutsche Bauernverband
(DBV) begrüßt die Initiative der Regierungsfraktion, die
Forschung und Entwicklungsförderung bei nachwachsenden
Rohstoffen ressortübergreifend abzustimmen und effizienter zu
gestalten.
Doppelforschung müsse in Zeiten
knapper Haushalte vermieden und die Produktlinienentwicklung
forciert werden. Außerdem müssten den jeweiligen
Forschungskonzepten klare Verwendungsziele zu Grunde liegen,
damit nachwachsende Rohstoffe möglichst zeitnah den Marktzugang
finden.
Im Sinne der Innovationsstrategie
der Bundesregierung setzt sich daher der DBV für eine
Weiterentwicklung und Stärkung der Pflanzenbauforschung neben
der Pflanzenzüchtung ein.
Der DBV stellt fest, dass der
Anbau von nachwachsenden Rohstoffen und Energiepflanzen neben
der Nahrungsmittelproduktion die Möglichkeit bietet, die
Kulturartenvielfalt zu erweitern und gleichzeitig neue und
standortangepasste Fruchtfolgesyteme zu entwickeln. Dennoch
würde sowohl auf Bundes- als auch Länderebene dieser Forsch
ungsbereich kontinuierlich zurückgefahren und folglich würden
auch regionale praxisnahe Feldversuche als Grundlage für die
Anbauberatung erheblich eingeschränkt.
Der DBV fordert die
Bundesregierung auf, sich an dieser Stelle für eine Trendumkehr
einzusetzen und der Pflanzenbauforschung im Rahmen der
nationalen Nachhaltigkeitsstrategie den angemessenen Stellenwert
zu geben.
Gleichzeitig macht sich der Bauernverband für eine analoge
Initiative im Bereich der Biokraftstoffe stark. Auf Basis der
Strategie der Bundesregierung „alternative Kraftstoffe und
innovative Antriebe“ müsse eine Innovationsstrategie für
Biokraftstoffe entwickelt werden. So kämen angesichts der
vorgegebenen emissionsrechtlichen Anforderungen für
Kraftfahrzeuge große Herausforderungen auf Forschung und
Entwicklung zu.
Eine systematische
Kraftstoffforschung sei jedoch bisher nicht erkennbar, stellte
der DBV fest. Stattdessen werde bei Biodiesel, Rapsölkraftstoff
und Bioethanol die wichtige öffentliche Forschungsbegleitung bei
der Markteinführung dieser Alternativkraftstoffe vernachlässigt.
Der DBV erinnert an die Feststellung der Bundesregierung, dass
vorläufig nur mit Pflanzenölkraftstoffen und Bioethanol die von
der EU-Kommission vorgegebenen Mengenziele für
Alternativkraftstoffe im Kraftstoffmarkt erreicht werden können.
Außerdem haben die auf hohem
Niveau galoppierenden Rohö lpreise bereits merklich das
internationale Interesse an deutscher Anlagentechnologie für die
Herstellung von Biokraftstoffen steigen lassen, betont der DBV. |