News section
„AktionExistenzfrageZucker“ gegründet: Kommunikations- und Aktionsbündnis für heimischen Zuckerrübenanbau
Berlin, Germany
September 15, 2004

Die Vorstände des Deutschen Bauernverbandes (DBV), der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker (WVZ), der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rübenbauerverbände (ADR) und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) haben die „Aktion ExistenzfrageZucker“ (AEZ) gegründet.

DBV-Präsident Gerd Sonnleitner, WVZ-Vorsitzender Hans-Jörg Gebhard, ADR-Vorsitzender Jan Kirsch und NGG-Vorsitzender Franz-Josef Möllenberg begründeten die Initiative mit dem Aufklärungsbedarf der Öffentlichkeit über die wirtschaftliche Bedeutung des Zuckerrübenanbaus in Deutschland und der EU sowie mit der politischen Auseinandersetzung über die Reform der Zuckermarktordnung.

Die „AktionExistenzfrageZucker“ will offensiv argumentieren und die gravierenden Folgen der von der EU-Kommission vorgeschlagenen Reform für den bedeutenden Wirtschaftszweig aufzeigen. Die von der Kommission vorgesehene Änderung der Zuckermarktordnung gefährdet die Existenz vieler Rübenbauern, aber auch die Arbeitsplätze von Zuckerfabriken und vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen.

Mit der „AktionExistenzfrageZucker“ vollzieht eine Branche mit EU-weit 300.000 Arbeitsplätzen den Schulterschluss als Kommunikations- und Aktionsbündnis. Ziel ist es, nachhaltig die Leistungen der Unternehmen und die Bedeutung des Zuckerrübenanbaus und des Zuckermarktes gegenüber Politik und Medien darzustellen sowie die Existenz des Zuckerrübenanbaus in Europa zu sichern, betonten Sonnleitner und Gebhard. Ebenso werden die handelspolitische Bedeutung und der Nutzen des heimischen Zuckerrübenanbaus für die Entwicklungsländer in der öffentlichen Diskussion aufgezeigt.

Die „AktionExistenzfrageZucker“ hat eine eigene Internet-Adresse eingerichtet (www.existenzfrage-zucker.de). Das Aktionsbündnis wird Gespräche mit Abgeordneten auf Kreis-, Landes-, Bundes- und europäischer Ebene initiieren, Medienarbeit leisten, regionale Aktivitäten unterstützen und auch Demonstrationen organisieren. Vorgesehen sind die Herausgabe von Informationsmaterialien und Plakaten sowie Hörfunk- und Fernsehbeiträge. Am 10. November 2004 wird die „AktionExistenzfrageZucker“ in Berlin das Forum mit 1.000 Rübenbauern und Mitarbeitern von Zuckerfabriken durchführen. Auch auf der Grünen Woche 2005 in Berlin wird die „AktionExistenzfrageZucker“ vertreten sein.


Demonstration gegen vorgeschlagene Reform der Zuckermarktordnung
Allianz von Rübenbauern, Zuckerfabriken und Gewerkschaft macht mobil


In ihrer Kampagne gegen die radikalen Reformvorschläge der EU-Kommission zur Zuckermarktordnung mit existenzbedrohenden Preissenkungen von 37 Prozent haben Rübenbauern aus dem Rheinland am 15. September 2004 erneut eine Demonstration durchgeführt, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) mitteilte. Gemeinsam mit den Mitarbeitern der Zuckerfabrik Elsdorf im Rhein-Erft-Kreis forderten die Rübenbauern vor dem Fabriktor eine Zukunftsperspektive für den Zuckerrübenanbau in Deutschland. Sie sehen über 10.000 Bauernhöfe und Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen gefährdet, bundesweit fast 50.000 Rübenbauern, die 27 Zuckerfabriken beliefern.

Die Reformvorschläge schadeten darüber hinaus auch den Entwicklungsländern, die ihren Zucker in die EU exportieren, erklärte der Präsident des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes, Friedhelm Decker, auf der Kundgebung. Er sieht wie der Betriebsrat der Zuckerfabrik und die Rübenbauern in der Reform die Gefahr, dass Zuckerrüben durch Zuckerrohr aus Regio nen wie Brasilien ersetzt werden. Folglich würden multinationale Konzerne und Plantagenanbau von Zuckerrohr mit negativen Umweltfolgen die klein- und mittelbäuerlichen Strukturen in der deutschen und europäischen Landwirtschaft aus dem Markt verdrängen.

Die Demonstranten, die gleichzeitig in der Region und über die Medien die Bevölkerung über die Bedeutung des Zuckerrübenanbaus informierten, waren mit rund 300 Traktoren zur Zuckerfabrik gefahren, so dass stundenlang eine Annahme von Zuckerrüben in der Fabrik unmöglich wurde. Der Betriebsrat, Mitglieder des Bundes-, Land- und Kreistages von CDU, SPD und Grünen unterstützten in Statements die Forderungen und Anliegen der Demonstranten.

Organisiert wird die Reihe der Demonstrationen in Nordrhein-Westfalen zu Beginn der diesjährigen Zuckerrübenernte vom Bauernverband, dem Rübenbauerverband und der Gewerkschaft Nahrung – Genuss – Gaststätten. In Elsdorf fand die zweite von insgesamt vier Demonstrationen an den Fabrikstandorten im Rheinland statt. Bereits am 10. September demonstrierte die Allianz aus Rübenbauern, Mitarbeitern von Zuckerfabriken und der Gewerkschaft vor der Zuckerfabrik Euskirchen.

News release

Other news from this source

9891

Back to main news page

The news release or news item on this page is copyright © 2004 by the organization where it originated.
The content of the SeedQuest website is copyright © 1992-2004 by
SeedQuest - All rights reserved
Fair Use Notice