Berlin, Germany
September 2, 2004
Der Strukturwandel in der
Landwirtschaft wird auch im Ackerbau sichtbar: In den
vergangenen zehn Jahren haben sich die Anbauflächen für
nachwachsende Rohstoffe in Deutschland verdreifacht. Wie
der Deutsche Bauernverband
(DBV) mitteilte, werden mittlerweile rund acht Prozent der
Ackerfläche mit Agrarrohstoffen für Industrie, Chemie und
Energiewirtschaft kultiviert.
Auf über 840.000 Hektar wachsen vor allem Raps,
Sonnenblumen sowie stärke-, faser- und zuckerhaltige
Pflanzen, die zu wertvollen Energie- und Verarbeitungsstoffen
„veredelt“ werden. Bedeutend ist die Verwertung nachwachsender
Rohstoffe für die Gewinnung von pflanzlichen Ölen und Fetten.
Gerade im chemisch-technischen Bereich sind die
Einsatz-möglichkeiten von natürlichen Rohstoffen besonders
vielfältig – die Palette reicht von Farben, Schmierölen über
Medikamente bis zu Kosmetikartikeln und Verpackungsmaterialien.
Land- und Forstwirte entwickeln sich immer mehr zu
„Energiewirten“: Die Wärme- und Stromgewinnung aus Pflanzen ist
zukunftsweisend. Vom Primärenergieverbrauch in Deutschland
entfallen fast drei Prozent auf Bio-Energie, die aus
Energiepflanzen, Holz, Stroh und Biomasse beziehungsweise Biogas
erzeugt wird. Nach Expertenaussagen lässt sich dieser Anteil auf
bis zu zehn Prozent steigern. Deutschlands Landwirte werden in
Zukunft nicht nur wertvolle Nahrungsmittel produzieren und die
Landschaft gestalten, son-dern immer mehr nachwachsende
Rohstoffe für den Non-Food-Bereich anbauen. |