Berlin, Germany
November 11, 2004
DBV: Mit EU-Zuckermarktordnung
nicht die Zukunft verbauen
Der Deutsche Bauernverband
(DBV) bot seine konstruktive Mitarbeit bei einer Reform der
EU-Zuckermarktordnung an, sofern die Reformmaßnahmen realistisch
sind und den landwirtschaftlichen Betrieben eine Zukunft bieten.
Dies betonte der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes
(DBV), Heinz Christian Bär, in der öffentlichen Anhörung des
Ausschusses für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft
des Deutschen Bundestages zur Reform der EU-Zuckermarktordnung
am 8.11.2004. Bär räumte ein, dass auf Grund der internationalen
Verpflichtungen eine Anpassung der europäischen Zuckerpolitik an
veränderte handelspolitische Rahmenbedingungen erforderlich sei.
Die vorliegenden Reformvorschläge der EU-Kommission lehne der
DBV jedoch entschieden ab, da die EU damit weit über die
tatsächliche Reformnotwendigkeit hinausgehe.
Eine Reform der EU-Zuckermarktordnung dürfe nicht die Zukunft
und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft aufs
Spiel setzen. Landwirtschaftliche Unternehmer bräuchten
Investitions- und Planungssicherheit, die Reform dürfte also
nicht überstürzt eingeführt werden. Gleichzeitig müssen die
geplanten Preissenkungen verkraftbar bleiben. Es sei also
erforderlich, dass sie „nur in dem Umfang und zu den Zeitpunkten
erfolgen, in dem dies insbesondere durch die Verpflichtungen der
Welthandelsorganisation erforderlich sind“, betonte Bär. Daher
müsse eine Ausgleichsregelung eingeführt werden, die einen
dauerhaften und betriebsindividuellen Ausgleich bis mindestens
zum Jahr 2013 vorsehe. |