Berlin, Germany
November 4, 2004
Das Gerichtsurteil im Rechtsstreit
zwischen dem Milchverarbeiter Müller-Milch und der
Umweltorganisation Greenpeace ist enttäuschend, wie der Deutsche
Bauernverband (DBV) betonte. Im Urteil vom 28. Oktober 2004 hat
das Oberlandesgericht Köln zwar klargestellt, dass nach
wissenschaftlichen Studien durch die Verfütterung von
gentechnisch veränderten Futtermitteln kein Übergang in die
Milch stattfindet. Gleichzeitig gestattete das Gericht in dem
Rechtsstreit aber der Umweltorganisation, den Begriff
„Gen-Milch“ zu verwenden, da es sich hierbei um eine
Meinungsäußerung handelt, die bislang wissenschaftlich nicht
widerlegt sei.
Der Deutsche Bauernverband
(DBV) befürchtet, dass das Urteil für den Verbraucher keine
Klarstellung bedeutet. Denn die bisherigen wissenschaftlichen
Ergebnisse belegen eindeutig die Position der Milchwirtschaft.
Da kein Übergang von gentechnisch veränderten Substanzen in die
Milch nachweisbar ist, sei die Bezeichnung Gen-Milch nicht
legitim. Vielmehr sollte die laufende Diskussion besonders im
Interesse der Verbraucher auf einer sachlichen
wissenschaftlichen Basis geführt werden.
Berücksichtigen müsse man außerdem, dass nach Angaben des
europäischen Futtermittelverbandes am weitaus größten Anteil des
in der EU hergestellten Mischfutters die moderne Biotechnologie
beteiligt ist. Für den praktizierenden Landwirt werde es also
immer schwieriger zu garantieren, gentechnisch freie
Futtermittel verwendet zu haben. |