News section
Ergebnisse der UFOP-Studie zum Winterrapsanbau 2004 in Deutschland
Berlin, Germany
11 November 2003

Bereits seit mehreren Jahren führt KLEFFMANN im Auftrag der UFOP eine Flächenschätzung zur Aussaatfläche von Winterraps zur Ernte des darauffolgenden Jahres durch. Im Rahmen dieser Studie werden deutschlandweit rund 920 Landwirte befragt.

Dieser Service der UFOP erlaubt frühzeitig eine sehr exakte Schätzung der Winterrapsanbaufläche des folgenden Erntejahres. Die Studie ist von allen Marktpartnern anerkannt und wird gerne genutzt.

Die guten Marktperspektiven und der hohe Fruchtfolgewert des Winterrapses, die Möglichkeit der pfluglosen Bodenbearbeitung und das Entzerren der Arbeitsspitzen haben in den vergangenen Jahren zu einer kontinuierlichen Flächenzunahme beim Winterraps in Deutschland geführt.

Die Herbstaussaatfläche im Jahr 2002 betrug bei Winterraps laut KLEFFMANN rund 1,279 Mio. ha bzw. laut STATISTISCHEM BUNDESAMT rund 1,325 Mio. ha. In Folge von Auswinterung konnten jedoch zur Ernte 2003 lediglich rund 1,220 Mio.
ha Winterraps geerntet werden.

Der Anbau von Winterraps zur Ernte 2004 beläuft sich nach den aktuellen Schätzungen des Marktforschungsinstituts KLEFFMANN auf insgesamt 1.226.969 ha. Im gesamten Bundesgebiet ergibt sich somit beim Vergleich dieser Fläche mit der Erntefläche 2003 eine leichte Erhöhung um 0,53 % (+6.469 ha).

Eine deutlichere Anbauausdehnung bei Winterraps zur Ernte 2004 als die von KLEFFMANN mit Bezug auf die Erntefläche 2003 ermittelte wurde durch die atypischen Witterungsbedingungen, vor allem in Süddeutschland, verhindert. In Bayern war die Trockenheit zur Aussaat der Hauptgrund für die Verringerung der Rapsfläche. Auch Landwirte in Hessen, Baden-Württemberg und den fünf östlichen Bundesländern nennen die Trockenheit als flächenreduzierenden Faktor. Es ist damit zu rechnen, dass die Rapsanbaufläche, insbesondere in Bayern, im nächsten Jahr wieder stärker ausgedehnt und bundesweit erneut eine Größenordnung wie zur Aussaat 2002 erreichen wird.

Werden Anbauregionen betrachtet, so weist der gesamte Nordwesten Deutschlands zur Ernte 2004 einen Flächenanstieg auf. Größere Flächenverluste sind für den Raps in erster Linie in Bayern zu verzeichnen. Der Anbau in den östlichen Bundesländern ist stabil bei Einschränkungen in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen und Ausweitung in Sachsen-Anhalt. Damit bewegen sich die Flächenänderungen zur Ernte 2004 in diesen Bundesländern in einem Bereich von -0,37 % (-2.441 ha) gegenüber der Ernte 2003.

Die Landwirte in Schleswig-Holstein und in Rheinland-Pfalz dehnen ihre Flächen mit 9,7 % (+9.668 ha) und 8,63 % (+2.987 ha) am deutlichsten aus. Ihre Berufskollegen in Bayern reduzierten ihre Rapsflächen um 7,89 % (-12.743 ha) besonders stark.

Werden die Flächenentwicklungen in den wichtigsten Anbauregionen bzw. Bundesländern über die Jahre hinweg betrachtet, so ist in Schleswig-Holstein ein sehr wechselhaftes Verhalten zu beobachten. Nach einem starken Anstieg zur Ernte 1999 folgte ein Rückgang der Fläche zur Ernte 2000, wiederum gefolgt von einem Anstieg in den zwei darauf folgenden Jahren. Im letzten Jahr verringerten die Landwirte ihre Rapsfläche im nördlichsten Bundesland, und zur Ernte 2004 steigt die Fläche wiederum deutlich an und erreicht 109.400 ha. Die Region Niedersachen schloss sich dem Trend des vermehrten Rapsanbaus um ein Jahr zeitverzögert an, steigerte aber seitdem die Flächen kontinuierlich. Bayern hatte bereits im letzten Jahr einen leichten Rückgang im Rapsanbau zu verzeichnen, der mit der diesjährigen Flächeneinschränkung - nach dem Anstieg um 12,6 % zur Ernte 2002 - nunmehr wieder zu einer Anbaufläche zur Ernte 2004 unter 150.000 ha führt. Mecklenburg-Vorpommern, das Bundesland, das seit 1998 bis zur Ernte 2002 eine erhebliche Anbauausdehnung zu verzeichnen hatte, weist nach leichten Rückgängen in den letzten zwei Jahren eine Fläche von 215.000 ha auf. Auch Brandenburg hat den Trend des Flächenanstieges, der über die letzten drei Jahre zu verzeichnen war, in diesem Jahr mit einer stabil hohen Rapsfläche fortgesetzt. Die Rapsanbaufläche in Brandenburg liegt zur Ernte 2004 bei 104.000 ha. Die Rapsanbaufläche in Sachsen-Anhalt holt in diesem Jahr - fast auf den Hektar genau - die Einschränkung aus dem letzten Jahr wieder auf.

Die Fruchtfolge und die Schlaggröße spielen auch zur Ernte 2004 eine große Rolle für die Bemessung des Rapsanbaus. Auch die Höhe der Stilllegungsrate ist für den Non-Food-Anbau als wichtiges Kriterium zu nennen. Als weitere Gründe werden von den Landwirten Auszahlungspreis und andere wirtschaftliche Gründe aufgeführt. Die wirtschaftlichen Gründe gewinnen über die letzten Jahre an Bedeutung. Auch die Bewertung der Arbeitswirtschaftlichkeit nimmt an Wichtigkeit zu.

Bei Betrachtung der Segmente des Rapsanbaus sind nur geringe Schwankungen im Food- (+0,55 %, +5.009 ha) und Non-Food Bereich (+0,47 %, +1.460 ha) im Vergleich zur Erntefläche 2003 zu beobachten.

Der Food-Anbau ist in den westlichen Bundesländern um durchschnittlich 1,32 % auf 422.777 ha ausgedehnt worden. Außer in Bayern erhöhen die Landwirte in den westlichen Bundesländern ihren Food-Anbaufläche, besonders stark in Schleswig-
Holstein (+11,63 %, +8.725 ha) und Rheinland-Pfalz (+7,45 %, 2.096 ha). In Baden- Württemberg bleibt der Food-Anbau stabil.

In den östlichen Bundesländern bleibt der Food-Anbau mit 492.927 ha stabil (-0,1 %, -506 ha). Einerseits wird die Fläche in Mecklenburg-Vorpommern (-3,23 %, -5.992 ha) und Brandenburg (-1,67 %, -1.450 ha) reduziert, andererseits dehnen die Landwirte in Sachsen-Anhalt (+4,43 %, +3.651 ha), Thüringen (+2,55 %, +1.635 ha) und Sachsen (+2,21 %,+1.650 ha) ihren Food-Anbau aus.

Hieraus resultiert eine Ausweitung der Food-Flächen im gesamten Bundesgebiet von 0,55 % auf 915.704 ha Winterraps. Rund 39 % der befragten Landwirte geben an, ihre Food-Fläche gegenüber dem Vorjahr auszudehnen, 38 % wollen sie reduzieren. Überproportional steigt die Fläche in Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz. Wiederum ist es das Bundesland Bayern, in dem aufgrund der Trockenheit zur Aussaat die Anbauflächen am stärksten verringert werden mussten (-9,06 %, -11.237 ha).

Auch beim Food-Anbau sind die Fruchtfolge und die Schlaggröße entscheidend für den Rapsanbau. Weiterhin werden Auszahlungspreis und andere wirtschaftliche Gründe von den Landwirten genannt. Die Landwirte in den Hauptanbaugebieten scheinen dem Auszahlungspreis als Grund für eine Flächenausdehnung mehr Gewicht zuzumessen als Landwirte in Regionen mit geringerem Rapsanbau - in den Hauptanbauregionen wurde diese Nennung häufiger vorgenommen. Allgemein gewinnen wirtschaftlichen Gründe in den letzten Jahre an Bedeutung. Stellten sie zur Aussaat 2001 nur für 2 % der Landwirte einen Grund für eine Flächenausdehnung im Food-Anbau dar, so spielen die wirtschaftlichen Gründe zur Aussaat 2003 für 6 % eine wichtige Rolle. Auch die Betrachtung der Arbeitswirtschaftlichkeit nimmt an Wichtigkeit zu (2 % in 2001; 4 % in 2003).

Der Non-Food-Anbau steigt bundesweit gegenüber der Erntefläche 2003 leicht um 0,47 % auf 311.265 ha. In den westlichen Bundesländern steigt die Fläche um 2,38 % (+3.395 ha) , in den östlichen Bundesländern sinkt sie um 1,16 %
(-1.935 ha). Wurde der Anbau von Non-Food-Raps noch im vergangenen Jahr um 5,5 % reduziert, so ist der Anbau dieser Nutzungsrichtung zur Ernte 2004 mit +0,47 % nahezu stabil.

Bei der Betrachtung der einzelnen Bundesländer sind jedoch unterschiedliche Entwicklungen zu verzeichnen. In Rheinland-Pfalz (+13,77 %, +891 ha) und Niedersachsen (+11,97 %, +2.817 ha) werden die Non-Food-Flächen am stärksten ausgeweitet. In Thüringen (-8,92 %, -3.253 ha) und Bayern (-4,02 %, -1.506 ha) haben die Landwirte überproportional weniger Non-Food-Raps ausgesät, wobei in Bayern wiederum die Trockenheit Grund für die Anbaueinschränkung ist. In Mecklenburg-Vorpommern kann der Anstieg im Non-Food-Anbau die Einschränkung des Food-Rapses nicht ausgleichen und in Thüringen tritt der umgekehrte Fall ein - insgesamt daher in diesen Ländern eine leicht verringerte Rapsfläche im Vergleich zur Ernte 2003. In Brandenburg und Sachsen gleichen sich die Anbauflächenverschiebungen zugunsten des Non-Food-Bereiches weitestgehend aus. Nur in Sachsen Anhalt weiten die Landwirte sowohl den Anbau von Non-Food- als auch von Food-Raps aus.

Rund 25 % der Landwirte, die Raps auf Non-Food-Flächen anbauen, nennen den Stilllegungssatz als Grund für diese Entscheidung. Weitere Gründe für die Non-Food-Anbau-Ausdehnung in Niedersachsen sind zudem die Ausweitung der landwirtschaftlich genutzten Fläche (z. B. Zukauf, Pacht) und die Reduzierung der Brache. In Mecklenburg-Vorpommern spielen der Preis und der Deckungsbeitrag, aber auch die Verminderung von brach liegenden Flächen und die Einschränkung bei anderen Kulturen eine wichtige Rolle. In Brandenburg ist ein wichtiger Grund für die Ausdehnung des Non-Food-Anbaus der Auszahlungspreis.

News release

Other news from this source

7955

Back to main news page

The news release or news item on this page is copyright © 2004 by the organization where it originated.
The content of the SeedQuest website is copyright © 1992-2004 by
SeedQuest - All rights reserved
Fair Use Notice