Germany
July 22, 2004
Mit einer neuen Züchtungsausrichtung, einer
vielversprechenden neuen Sortengeneration und einem neuen
Servicekonzept sorgt die die
Saaten-Union
mit der HYBRO Saatzucht GmbH
derzeit für Aufmerksamkeit. Geschäftsführer Marcus Iken und
Vertriebsleiter Sönke Koop erläutern die Hintergründe.
Herr Iken, bei den Zuchtstandorten der HYBRO gab
es in den letzten Jahren einige Bewegung. Werden nach 25 Jahren
Hybro die Karten neu gemischt?
Wirklich neu ist eigentlich nur der Standort Kleptow in der
Uckermark, wo wir bereits 1997 einen landwirtschaftlichen
Betrieb gepachtet und eine Zuchtstation eingerichtet haben. Bei
unserem Heidestandort Wulfsode handelt es sich lediglich um
einen Umzug innerhal der gleichen Klimaregion. Die süddeutsche
Zuchtstation in Bad Schönborn haben wir im Rahmen unserer
Neuausrichtung in diesem Jahr geschlossen.
Warum haben Sie sich für diese Standorte entschieden, spielt
die Osterweiterung dabei auch eine Rolle?
Als Zuchtunternehmen müssen wir die Sortenentwicklung konsequent
auf die Bedürfnisse unserer Kunden ausrichten. In Wulfsode mit
seinen typischen Roggenböden (Sand bis lehmiger Sand) bestehen
daher optimale Zuchtvoraussetzungen für die großen westdeutschen
Anbauregionen. Daneben sind Ostdeutschland und Polen für uns
höchst interessante Märkte. Schon frühzeitig haben wir uns mit
den Herausforderungen der EU-Osterweiterung auseinandergesetzt
und mit der Einrichtung der Zuchtstation Kleptow im grenznahen
Gebiet die Weichen gestellt. Hinzu kommen Zuchtkooperationen mit
osteuropäischen Partner im Land sowie eigene osteuropäische
Prüfstandorte.
Herr Koop Sie haben in dieser Saison neue
Verpackungsformen für Hybridroggen eingeführt, warum?
Die Anforderungen an die Sorte und das damit verbundene Produkt
Z-Saatgut werden immer individueller. Es reicht heute nicht mehr
aus, lediglich eine gute Sorte anzubieten. In Zukunft kommt es
darauf an, neben der Sorte auch besondere Serviceleistungen zu
erbringen, das wollen wir mit den neuen Verpackungsgrößen für
ASKARI und AVANTI versuchen.
Wie sehen die aus und für wen sind sie gedacht?
Neu ist das Angebot von 500-kg-BigBags. Nachfragen zu dieser
Verpackung gab es in den letzten Jahren viel von größeren
Betriebe in Westdeutschland. Sie haben noch nicht die
Betriebsstruktur und technische Ausstattung der Großbetriebe aus
den Neuen Bundesländern, um mit 1-to-BigBags umzugehen. Die
Standardverpackung, die 50-kg-Säcke und die Großgebindeform des
1-to-BigBags, wird natürlich weiterhin angeboten.
Wie war eigentlich die Reaktion auf die im
letzten Jahr eingeführten Einheiten- Abpackung für
Hybridroggensaatgut?
Der Roggen unterliegt kulturartenbedingt im Tausendkorngewicht
wie auch in der Keimfähigkeit größeren Schwankungen. Die
Verpackungseinheiten gleichen dies aus, denn sie enthalten
standardisiert, unabhängig vom Tausendkorngewicht und der
Keimfähigkeit immer 1 Mio. , für Großabnehmer als MaxiPack 25
Mio. keimfähige Körner. Der Landwirt profitiert von
gleichbleibenden Saatgutkosten pro Hektar, unabhängig von der
technischen Saatgutqualität. Zusätzlich können Landwirte wie
auch Saatguthändler exakte Saatmengenbestellungen auf Basis der
angestrebten Aussaatstärke vornehmen. Viele Praktiker wissen
diese Serviceleistung für die Sorten ASKARI und AVANTI bereits
zu schätzen, bei anderen müssen wir noch Überzeugungsarbeit
leisten.
Nach Askari im letzten Jahren bekamen Sie jetzt
gleich drei weitere neue Sorten zugelassen. Wo liegt deren
Vorteil für die Praxis?
Während FESTUS durch sehr gute Braunrostresistenz und
Standfestigkeit auffällt, setzt FUGATO bei der Gesundheit mit
seiner ausgezeichneten Rhynchosporiumresistenz noch einen drauf.
RASANT ist die ertragsreichste Roggensorte, die je in der
deutschen Wertprüfung stand und besitzt dabei eine hervorragende
Kornausbildung. Übrigens: Für alle drei Sorten steht erstes
Saatgut zur Verfügung. |