Berlin, Germany
February 18, 2004
"Der
Europäische Aktionsplan Ökologische Landwirtschaft wird dazu
beitragen, die Bio-Branche im erweiterten Europa stärker zu
fördern. Das ist ein entscheidender Schritt hin zu mehr Bio in
Europa," erklärte
Bundesverbraucherministerin Renate Künast heute beim
Ost-West-Dialog auf der BioFach 2004 in Nürnberg. "Ich gehe
davon aus, dass wesentliche Inhalte unseres Bundesprogramms
Ökologischer Landbau im Aktionsplan aufgegriffen werden."
Wichtige Punkte des Bundesprogramms seien bereits
berücksichtigt, so die Bundesministerin. Dazu gehörten bessere
Marktinformationen für Erzeuger, Verarbeiter und Handel, klare
Kennzeichnung, bessere Information für Verbraucherinnen und
Verbraucher. Enthalten seien auch Forschung, Entwicklung,
Technologietransfer und die Bildung entsprechender
Kommunikationsnetzwerke.
Trotzdem seien einige Fragen noch nicht klar genug angesprochen,
die im Aktionsplan besonders berücksichtigt werden sollten.
Neben
der direkten Unterstützung von Produktion und Verarbeitung
müssten folgende Punkte berücksichtigt werden:
-
Öko-Landbau dürfe und wolle keine Gentechnik verwenden.
Deshalb komme es auch beim Saatgut als Basis der gesamten
Produktionskette auf einen möglichst niedrigen Schwellenwert
an.
-
Innerhalb eines bestimmten Zeitraumes sollte ein
landwirtschaftlicher Betrieb insgesamt ökologisch umgestellt
werden. Das sei ein wesentlicher Schritt, um die Integrität
des Ökolandbaus - auch im Interesse der Verbraucherinnen und
Verbraucher - weiter zu stärken.
-
Keine obligatorische EU-Kennzeichnung. Damit würden die
Effekte bereits am Markt gut etablierter nationaler
Markenzeichen, wie die des Bio-Siegels, geschwächt;
-
Aufnahme von Regeln für die ökologische Aquakultur.
Der
"Aktionsplan der Europäischen Kommission für ökologisch erzeugte
Lebensmittel und den ökologischen Landbau" soll im Frühjahr 2004
dem Agrarrat zur Entscheidung vorgelegt werden. |