Berlin, Germany
August 31, 2004
Noch 10 Prozent der Weizenfläche
nicht geerntet
In einer Pressekonferenz stellte Bundesministerin Renate Künast
die amtlichen Ernteergebnisse vor, wonach in der deutschen
Landwirtschaft mit 50,1 Millionen Tonnen eine gute Ernte
eingefahren wurde. Damit wurde die Einschätzung des
Deutschen Bauernverbandes
(DBV) aufgrund der Umfragen bei den Landesbauernverbänden
bestätigt.
Doch ist es nach Ansicht des DBV
angesichts der aktuellen Witterungssituation zweifelhaft, dass
die diesjährige Ernte - wie von der Ministerin verkündet – ein
Rekordergebnis liefern wird. Aktuell befinden sich noch mehr als
10 Prozent des Weizens auf dem Halm. Vor allem in den
Mittelgebirgslagen und in Schleswig-Holstein konnten größere
Weizenbestände noch nicht geerntet werden.
Die nächsten Tage werden daher
über die Höhe der Ertragsausfälle entscheiden. Zudem wächst die
Gefahr, dass der Weizen aufgrund seiner qualitativen
Eigenschaften nur eingeschränkt vermarktbar ist. In Kombination
mit hohen Trocknungskosten und niedrigen Preisen für diese
Qualitäten müssen die Landwirte deutliche Qualitätseinbußen
hinnehmen.
DBV-Präsident Gerd Sonnleitner verwies vor dem heutigen
DBV-Präsidium in diesem Zusammenhang auf die derzeit hohen
Energiekosten für die Landwirtschaft. Derzeit müssen die
Landwirte für das Trocknen des Weizens 20 Euro je Tonne
aufwenden. Dies seine eine Folge der hohen Energiekosten, die
bedingt durch die Planungen im Haushaltsbegleitgesetz beim
Agrardiesel nochmals dramatisch verschärft würde.
Zur Einhaltung der
Wettbewerbskraft der Getreideerzeuger sei hier Augenmaß zu
halten. Auch müssten weitere Nutzungen bei der Verwertung von
Getreide wie zum Beispiel zur Energienutzung dringend
angekurbelt werden.
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