December 29, 2003
Deutschland ist in der Europäischen Union Spitzenreiter beim
Anbau von nachwachsenden Rohstoffen zur Weiterverarbeitung in
Industrie und Chemie und zur Energiegewinnung. In den
vergangenen zehn Jahren haben die deutschen Bauern die
Anbaufläche verdreifacht, stellt der
Deutsche Bauernverband
(DBV) in Berlin fest. In 2003 wurden auf fast 900.000 Hektar der
11,8 Millionen Hektar Ackerfläche nachwachsende Rohstoffe
angebaut.
Der
dominierende nachwachsende Rohstoff ist Rapsöl, gefolgt von
Stärke, Sonnenblumenöl, Zucker, Heil- und Faserpflanzen.
Diese
innovative Entwicklung ist jedoch noch nicht beendet, betonte
der DBV. Die Erfolgsstory der nachwachsenden Rohstoffe könne
durch ein entsprechend novelliertes Erneuerbare Energien-Gesetz
(EEG) weitere entscheidende Impulse erhalten. Die deutsche
Landwirtschaft kann mit ihrem Potenzial an Biomasse zukünftig in
der Lage sein, einen substantiellen Beitrag zur nationalen
Energieversorgung zu leisten. So verdrängen 2,5 Kilogramm
Energiegetreide ca. 1 Kilogramm Heizöl. Derzeit werden nur ca.
1,8 Prozent des Energieverbrauches in Deutschland aus Biomasse
wie Holz, Energiepflanzen, Stroh und Biogas erzeugt. Der DBV
geht davon aus, dass dieser Anteil in den kommenden Jahren auf
10 Prozent zunimmt.
Dank
moderner Verbrennungstechnologien können heute praktisch alle
Biomassearten als Energiequelle dienen. Neben Energiegetreide
und Raps eignen sich auch schnell wachsende Baumarten wie Weiden
und Pappeln. Biomasse ist gespeicherte Sonnenenergie, die sowohl
für die Wärme- und Strom- als auch für die Kraftstoffgewinnung
bedarfsgerecht genutzt werden kann und kontinuierlich zur
Verfügung steht. Dies hat den Vorteil, die Lücke zwischen der
periodisch anfallenden Sonnen- und Windenergie zu füllen. Neben
den Vorteilen des Klimaschutzes bietet die Bioenergie heute
bereits rund 50.000 Erwerbstätigen einen Arbeitsplatz, stellte
der DBV fest.
Über die
Vielfalt der nachwachsenden Rohstoffe und ihrer
Nutzungsmöglichkeiten informiert der DBV vom 16. bis 25. Januar
in Berlin auf einer Sonderausstellung auf dem ErlebnisBauernhof
in der Halle 3.2 anlässlich der Internationalen Grünen Woche.
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